Archiv der Kategorie: profaniert

400: Heilig Geist Kapelle – Mitte

Die langjährigen Leser dieses Blog erinnern sich wahrscheinlich, dass wir uns für die Besichtigungen anlässlich runder Nummern, immer eine besondere Kirche aussuchen. Für den 400. Besuch haben wir uns die Heilig-Geist-Kirche an der Spandauer Straße aufgehoben. Sie ist keine bekannte und auch keine besonders sehenswerte Kirche aber eine mit viel Geschichte. Das Gebäude gilt als ältestes noch erhaltenes Kirchengebäude Berlins, kein Wunder bei der Lage mitten im Stadtzentrum. Die Kapelle ist heutzutage in das große Gebäude der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität integriert. Sie wurde zu DDR-Zeiten als Speisesaal der Mensa der Fakultät genutzt. Man holte sich das Essen (DDR-Mensen untypisch auf einem Porzellanteller serviert) dazu in einem Nebenraum ab und ging dann in den ehemaligen Kirchsaal, um sein Essen dort an Sprelacarttischen einzunehmen. So zumindest erinnert sich einer von uns beiden, der dort Ende der 80er Jahre mehrfach die Mensa genutzt hat. Weiterlesen

✝✝✝: Jesuskirche – Kreuzberg

Für die Besichtigung der Jesuskirche in der Kreuzbergstraße kommen wir zu spät. Sie wurde 2014 profaniert und in Wohnungen umgewandelt. Dabei ist laut Projektbeschreibung auch der Kirchenraum verschwunden. Ein alter Tagesspiegelartikel beschreibt nicht nur Details zur Entwidmung sondern zeigt auch einige Fotos aus dem Innenraum. Wir können nur ein paar Außenaufnahmen aus 2021 beisteuern, auf denen man noch den Glockenturm (der einen Fahrstuhl enthält) erkennen kann, dem heute das Kreuz fehlt. Wer allerdings nicht weiß, dass dieses Gebäude aus den 1960er Jahren mal eine Kirche war, wird wohl von allein nicht darauf kommen. Weiterlesen

358: Kapelle im Bethanienhaus – Kreuzberg

Zum Glück sind wir immer noch im Corona-Lockdown (dass wir das mal sagen können). Das berühmte Bethanienhaus am Mariannenplatz war ursprünglich ein Diakonissen-Krankenhaus und beherbergte deswegen auch eine kleine Kapelle. Im heutzutage als Künstlerhaus genutzten Gebäudekomplex wird dieser Raum als Studio 1 vermietet. Wir fragten deswegen beim Betreiber des Hauses nach, ob wir uns den Raum im Rahmen unseres Projekts ansehen dürfen, was uns gewährt wurde. So konnten wir uns die coronabedingt leere Kapelle mit Hilfe der Haustechnik unter der Woche ansehen. Herzlichen Dank für die Unterstützung. Wer es uns gleich tun möchte, sollte auf eine der nächsten Ausstellungen im Studio 1 warten, die nach dem Lockdown dort wieder stattfinden werden. Weiterlesen

319: St. Agnes – Konradshöhe

Wieder einmal fungierte dieser Blog als Türöffner. Die ehemalige Kirche St. Agnes an der Eichelhäherstraße in Konradshöhe (wo gefühlt alle Straßen Vogelnamen tragen) bemerkten wir das erste Mal nach unserem Besuch in der benachbarten Jesus-Christus-Kirche. Leider mussten wir jedoch feststellen, dass sie schon vor ca. einem Jahr profaniert wurde und deswegen nicht mehr öffentlich besichtigt werden kann. Sie ist Teil eines großen Geländes, das ehemals als Heim für gefallene Mädchen erbaut wurde und  heutzutage als Jugendhilfeeinrichtung dient. So schrieben wir mit einem Verweis auf unseren Blog dorthin, mit der Bitte, uns die Kirche von innen ansehen zu dürfen und wurden erhört. Wir wurden nicht nur hineingelassen, sondern bekamen sogar eine liebevolle Führung bis hin zum Dachboden mit Blick auf die abgehängte Decke und der Besteigung des Turms mit wunderschönem Ausblick über die Umgebung. So haben wir am Ende mehr gesehen und erfahren, als wenn wir die Kirche schon früher z.B. am Ende eines Gottesdienstes allein besichtigt hätten. Vielen Dank! Weiterlesen

315: St. Albertus Magnuskiche – Halensee

Eigentlich wollten wir die Hochmeisterkirche in Halensee besuchen, in der jedoch der Gottesdienst noch in vollem Gang war. So fuhren wir auf gut Glück zur nahe gelegenen St. Albertus Magnuskirche an der Nestorstraße. Man sieht ihren mitten auf dem Gehweg stehenden Glockenturm schon von weitem. Den Eingang zur Kirche mussten wir stattdessen suchen. Er ist in einer leeren Vorhalle verborgen, die eher keinen einladenden Eindruck vermittelt. Bei unserem Besuch war der Gottesdienst offensichtlich vorbei, es hielten sich aber noch ein paar Gemeindemitglieder in der Kirche auf. Weiterlesen

Geschlossen: Neuapostolische Kirche Weißensee

Wie wir durch einen Kommentar auf diesem Blog erfahren mussten, wurde die Neuapostolische Kirche Weißensee im Januar 2019 mit der Neuapostolischen Kirche in Prenzlauer Berg fusioniert und die Weißenseer Kirche profaniert und verkauft. Gut dass wir dieses schöne Gebäude schon im Mai 2018 besucht haben, als die Kirche noch in Betrieb war.

Hier stehen weitergehende Information zur Fusion.

251: Jona Kirche – Charlottenburg

Aufgrund unseres Namens war die Jona-Kirche ein Kandidat für den 250. Kirchenbesuch. Bei der Recherche stellte sich jedoch heraus, dass die Jona-Kirche in der Roschenstraße von der Gemeinde aufgegeben wurde und eine reguläre Besichtigung nicht mehr möglich ist. Nachdem wir uns jedoch direkt an die Gemeinde wandten und unser Projekt vorstellten, gewährte man uns dankenswerterweise doch einen kurzen Besuch. So fuhren wir an einem Freitagvormittag bis Charlottenburg, um einen letzten Blick in die Kirche zu werfen, bevor ihre Räume von der Kirchengemeinde Halensee an eine jüdische Grundschule verpachtet werden. Weiterlesen

✝✝✝: St. Johannes Capistran – Tempelhof

Bei der Recherche nach Kirchen in Berlin, die wir noch nicht gesehen haben, sind wir auf die St.-Johannes-Capistran-Kirche in der Götzstraße in Tempelhof gestoßen. Leider wurde sie entweiht und 2005 abgerissen, kurz bevor sie unter Denkmalschutz gestellt werden konnte. Sicher hielt man den Bau aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts damals für verzichtbar. Nicht unwahrscheinlich sogar, dass man sich an der äußeren Erscheinung gestoßen hat, weil man sie als hässlich empfand. Heute, kaum 10 Jahre später, würde die Kirche dagegen als leuchtendes Beispiel für die Epoche des Brutalismus gefeiert werden. Sie würde ähnlich wie die St. Agneskirche in Kreuzberg viele Besucher anlocken, die nur wegen einer Besichtigung der Architektur vorbei kommen würden. Leider gibt es nur wenige Fotos von der Kirche im Internet und auch nur von außen: Weiterlesen

168: Neuapostolische Kirche – Weißensee

Bei der neuapostolischen Kirche Weißensee in der Gartenstraße haben wir schon mehrfach vor verschlossener Tür gestanden. Dabei haben alle neuapostolische Kirchen in Berlin immer zur gleichen Zeit Gottesdienst, Mittwochabend und Sonntagvormittag. Darum sind wir dieses Mal gezielt mitten in der Woche an der Kirche vorbeigefahren. Als wir das Auto halb in der Auffahrt parken mussten, wurden wir gleich in Empfang genommen, durften es aber für unsere kurze Besichtigung stehen lassen. Obwohl wir 45 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes ankamen, waren schon viele Gemeindemitglieder vor Ort. Weiterlesen