✝✝✝: St. Johannes Capistran – Tempelhof

Bei der Recherche nach Kirchen in Berlin, die wir noch nicht gesehen haben, sind wir auf die St.-Johannes-Capistran-Kirche in der Götzstraße in Tempelhof gestoßen. Leider wurde sie entweiht und 2005 abgerissen, kurz bevor sie unter Denkmalschutz gestellt werden konnte. Sicher hielt man den Bau aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts damals für verzichtbar. Nicht unwahrscheinlich sogar, dass man sich an der äußeren Erscheinung gestoßen hat, weil man sie als hässlich empfand. Heute, kaum 10 Jahre später, würde die Kirche dagegen als leuchtendes Beispiel für die Epoche des Brutalismus gefeiert werden. Sie würde ähnlich wie die St. Agneskirche in Kreuzberg viele Besucher anlocken, die nur wegen einer Besichtigung der Architektur vorbei kommen würden. Leider gibt es nur wenige Fotos von der Kirche im Internet und auch nur von außen:

Der Abriss der Kirche erinnert daran, dass man sehr vorsichtig bei der Beseitigung von als hässlich empfundenen Bauwerken aus der jüngeren Vergangenheit sein sollte. Meist betrifft das Bauten die um die 30 Jahre alt sind, aktuell also Bauten aus den 70er Jahren. Für die St. Johannes-Capistran-Kirche kommt diese Erkenntnis zu spät. In Berlin gibt es eine weitere, etwas ältere Kirche vom gleichen Architekten (Reinhard Hofbauer), die St.-Judas-Thaddäus-Kirche (auch in Tempelhof). Auch bei Ihr gab es konkrete Pläne sie abzureißen, was aber zum Glück verhindert werden konnte. Seine 3. Kirche in Berlin, die alte St. Canisius in Charlottenburg, brannte 1995 vollständig nieder und wurde 2000 durch einen Neubau ersetzt.

St.-Johannes-Capistran Tempelhof
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/St._Johannes_Capistran_(Berlin)

2 Gedanken zu „✝✝✝: St. Johannes Capistran – Tempelhof

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