Lange haben wir darüber nachgedacht, welche der verbliebenen Kirchen wir als 300. besuchen wollen. Nun kam uns der Zufall zu Hilfe. Schon seit 2012 war die Friedrichswerdersche Kirche am Werderschen Markt baupolizeilich gesperrt. Es bestand Einsturzgefahr, da beidseitig neben der Kirche neue Wohnanlagen entstanden sind, die historisch korrekt so nah an die Kirche herangebaut wurden, dass sich beim Ausheben der Fundamente Risse im Mauerwerk der Kirche bildeten. Zum Glück konnte der zwischenzeitlich im Raum stehende Abriss verhindert werden. Trotzdem sollte die Kirche erst Mitte diesen Jahres wieder offiziell eröffnet werden, leider zu spät für unsere 300. Plötzlich lasen wir jedoch von einer Sonderöffnung am Wochenende 18./19.1.2020 anlässlich der abgeschlossenen Renovierung, bei der die noch leere Kirche kostenlos für alle besichtigt werden konnte. Das haben wir natürlich genutzt und so doch noch die perfekte Kirche für unseren runden Anlass gefunden.

Friedrichswerdersche Kirche – vor der Neubebauung
Die Besichtigungsmöglichkeit war eine der typischen Berliner Veranstaltungen, bei der Viele (vor allem alteingesessene Berliner) zusammenströmen, um noch leere Gebäude vor Ihrer eigentlichen Eröffnung in Augenschein zu nehmen. Es gibt ja eigentlich nichts zu sehen, trotzdem findet man eine spezielle Stimmung aus Neugier und freudiger Erwartung bei den Besuchern vor. Die Kirche war gut mit Menschen gefüllt und man konnte sich frei durch das Kirchenschiff und auf der Empore bewegen.

Friedrichswerdersche Kirche – Mitte
Die Friedrichswerdersche Kirche von Friedrich Schinkel befindet sich heute wieder inmitten einer engen Wohnbebauung gleich gegenüber vom Außenministerium. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis zum Beginn der Neubebauung vor wenigen Jahren stand sie dagegen gut sichtbar allein in der Nähe der Spree gegenüber vom ehemaligen Stadtschloss, so dass auch Ihre Außenfassade gut zu sehen war. Um die eigentliche Schönheit der Kirche aus dem 19. Jahrhundert zu erkennen, muss man jedoch den sehenswerten Innenraum betreten, der nach der Sanierung fast unwirklich, wie gemalt aussieht. Im Moment ist die Kirche noch leer bis auf einen einfachen Altar. Zur Wiedereröffnung im Sommer 2020 wird die Kirche wieder ein Schinkelmuseum auf der Empore und Skulpturen aus der Alten Nationalgalerie beherbergen.
Update:
Nun ist Berlins vielleicht schönste Kirche wieder offen für alle. Die Friedrichswerdersche Kirche kann als Museum und Ausstellung von Schinkelstatuen aktuell umsonst besichtigt werden. Für uns eine Gelegenheit neue Fotos der fast leeren Kirche zu machen:
Friedrichswerdersche Kirche Mitte
Webseite: https://www.smb.museum/museen-und-einrichtungen/friedrichswerdersche-kirche.html
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrichswerdersche_Kirche
Sichtachsen: Kurstraße, Behrenstraße
- Friedrichswerdersche Kirche – Sichtachse Kurstraße
- Nikolaikirche, Friedrichswerdersche Kirche, Hedwigskathedrale Mitte – Dreifachsichtachse Behrenstraße
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