322: Zuversichtskirche – Staaken | Alle Kirchen Berlins

Wieder einmal führte uns der Hockeysport unseres Sohnes schon früh am Sonntagmorgen nach Spandau. Wir begannen unsere Besichtigungstour mit der Zuversichtskirche am Brunsbütteler Damm im Ortsteil Staaken. Bei unserer Ankunft stand eine lange Schlange vor der Kirche, um sich für den Gottesdienst zu registrieren. Da wir die Kirche aber nur kurz besichtigen wollten, ließ uns der Pfarrer über einen Nebeneingang ohne zu warten direkt in die Kirche. Von Zuversicht war drinnen aber nur wenig zu spüren. Wir wurden gleich darauf aufmerksam gemacht, dass die Kirche demnächst abgerissen werden soll: eine Information, die uns der Pfarrer anschließend leider bestätigte. In Zukunft soll die Kirche nur noch virtuell besichtigt werden können. Gut, dass wir dieses Mal rechtzeitig vor der Schließung da waren und nicht, wie schon einige Male vorher, zu spät kamen.

Die bevorstehende Schließung der Kirche erklärt sich wahrscheinlich aus Ihrer Geschichte. Sie ist als Ersatz für die Dorfkirche Staaken in den 1960er Jahren erbaut worden, weil diese sich nach einem Gebietsaustausch in den 1950er Jahren und dem Mauerbau 1961 plötzlich unerreichbar auf DDR-Gebiet befand. Nach dem Mauerfall ist dieses abgeschnittene Gebiet Staakens nun wieder Teil von Berlin und die Dorfkirche kann wieder ungehindert von allen besucht werden. Somit scheint die Zuversichtskirche auch angesichts sinkender Kirchenbesuchszahlen nun überflüssig zu sein. Der typische moderne Betonbau ist zwar sicherlich nicht besonders auffällig, hat aber ein großes ins Auge springendes Glasmosaik als Seitenfenster und scheint auch sonst noch gut in Schuss zu sein. Vielleicht ist das letzte Wort für den Abriss ja noch nicht gesprochen.