Für eine Besichtigung der Maria-Frieden-Kirche in der Kaiserstraße in Mariendorf haben wir mehrere Anläufe gebraucht. Beim ersten Versuch an einem Samstagabend fand der Gottesdienst nur in der Unterkirche statt. Zum Glück entschlossen wir uns, es lieber noch einmal an einem Sonntagvormittag, dieses Mal also bei Tageslicht zu probieren. Sonst wären uns die großartigen Glasfenster entgangen.
Die Kirche Maria Frieden vom Ende der 1960er Jahre ist der Ersatzbau für eine Notkirche aus den 1920er Jahren. Zur Straßenfront hin sieht man die für diese Zeit nicht untypische Dreiecksform mit separatem Kirchturm und Sichtbetonfassade. Erst wenn man auf die Seite geht entdeckt man die ungewöhnliche Dachform, die uns an die Ostseeperle in Glowe auf Rügen erinnert. Innen war die Kirche ziemlich dunkel, was jedoch die farbige Fensterzeile unterhalb des Daches und vor allem das große farbige Fenster hinter dem Altar besonders zur Geltung brachte. Gerade auch weil die Sonne direkt von hinten durch die Fenster schien und sie deshalb besonders schön leuchteten. Die Kirche-Maria-Frieden ist die einzige Wallfahrtskirche Berlins. In ihr hängt als Wallfahrtsbild ein Gemälde von Otto Dix mit dem Titel „Madonna vor Stacheldraht und Trümmern mit Paulus und Petrus“, das er 1945 in französischer Kriegsgefangenschaft angefertigt hat.
Kirche-Maria-Frieden Mariendorf (Tempelhof)
Webseite: http://www.maria-frieden-berlin.de/
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirche_Maria_Frieden_(Berlin)