Fast wären wir umsonst bis in den Berliner Villenstadtteil Nikolassee am Rand des Grunewalds gefahren. Wir hatten gehofft, dass die katholische Kirche Zu den Heiligen 12 Aposteln an der Wasgenstraße zwischen dem sonntäglichen Morgen- und Abendgottesdienst offen steht. Wir kamen aber nur bis zur verschlossenen Glastür, die den Vorraum vom Kirchenschiff trennt. Allerdings hörten wir Orgelmusik und entdeckten eine Treppe, die zur Empore hinaufführte. Dort trafen wir den Organisten, der uns die Kirche von der Empore aus besichtigen ließ.
Zu unserer Überraschung wurde die Kirche erst in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts erbaut. Vorm äußeren Anschein hätten wir eher auf die 30er Jahre getippt. Sie steht in der Tradition der sogenannten Heimatschutzarchitektur, was man unter anderem an dem wehrhaften Kirchturm erkennt. Ursache für die damalige ‚unmoderne‘ Bauweise dürfte die Bauverzögerung durch den 2. Weltkrieg gewesen sein, die zu einer langen Zeit zwischen Planung und Realisierung geführt hat. Der Innenraum ist hell und schlicht mit einer Beleuchtung des Altarbereichs von oben durch Fenster im Turm. Außerdem sind an der Seite große, die 12 Apostel darstellende Holzskulpturen unterhalb der Decke angebracht.
Kirche-Zu-den-Heiligen-12-Aposteln Nikolassee (Zehlendorf)
Webseite: http://hl-12-apostel.de/
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirche_Zu_den_Heiligen_Zw%C3%B6lf_Aposteln