Zentral in der Mitte des kleinen Gustav-Müller-Platzes inmitten eines Gründerzeitviertels steht die wahrscheinlich unbekannteste der drei Gedächtniskirchen Berlins. Nach unserem Besuch der berühmten Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und der nach dem Krieg wieder errichteten Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche im Hansaviertel war für uns die geringe Größe der Königin-Luise-Gedächtniskirche überraschend. Dafür scheint die Königin-Luise-Gedächtniskirche zumindest rein äußerlich relativ unbeschadet durch den 2. Weltkrieg gekommen zu sein. Als wir ankamen, verließen gerade die letzten Gottesdienstbesucher die Kirche. Trotzdem durften wir uns innen noch schnell umsehen.
Die neobarocke Kirche erinnert an süddeutsche bzw. böhmische Kirchen. Wir mussten spontan an die komplett zerstörte Bethlehemskirche in Mitte denken. Obwohl in den 1910er Jahren erbaut, deutet nur der verwendete Rauputz auf diese Bauzeit hin. Der runde Grundriss und die umlaufenden Emporen im Innenraum erlauben eine optimale Ausnutzung der kleinen Grundfläche. Leider wurde die Kirche innen in den 60er Jahren komplett modernisiert, so dass sie heute überraschend schlicht aussieht, was man aufgrund der Außenhülle und des Namens nicht erwarten würde.
Königin-Luise-Gedächtniskirche Schöneberg
Webseite: http://www.klsg.de/
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigin-Luise-Ged%C3%A4chtniskirche_(Berlin)
Sichtachsen: Gustav-Müller-Straße, Gustav-Müller-Platz
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