Das erste Jahr unseres Kirchenbesuchsprojekts ist zu Ende. Es läuft und es macht Spaß.
Wo stehen wir:
- Immerhin sind wir in 8 Monaten in 50 Kirchen rein gekommen. Es sah am Anfang nicht so aus, als ob das zu schaffen wäre.
- Unter den 50 Kirchen sind allerdings auch die einfach zu erntenden in Berlin Mitte gewesen, die für Besucher immer offen stehen. Bei den vielen noch ausstehenden wird es schwieriger werden.
- Obwohl noch einige Kirchen in unserer näheren Umgebung übrig sind, haben wir Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Mitte und Kreuzberg doch schon ziemlich abgegrast. In Zukunft werden wir uns also öfter ins Auto setzen müssen, um zu den Kirchen zu gelangen. Um so ärgerlicher wird es sein, wenn man dann vor verschlossener Tür steht.
- Die Liste auf Wikipedia ist nicht vollständig. Mindestens eine weitere haben wir schon gefunden und auch besichtigt.
Über die Besichtigungen:
- Kaum verwunderlich ist es, dass wir in katholische leichter als in evangelische Kirchen gekommen sind. Sie haben einfach öfter für stille Andachten und Gottesdienste geöffnet.
- Westberliner Kirchen lassen sich einfacher besichtigen als die im ehemaligen Ostberlin. Viele Kirchen in Westberlin betreiben nebenbei ein kleines Café und haben dadurch meistens jemand vor Ort, der einem auch gerne die Kirche zeigt. Außerdem ist auch das Konzept ‚Offene Kirche‘ dort stärker verbreitet.
- Aufgefallen ist uns die große Hilfsbereitschaft vor Ort. Nicht einmal wurde unserer Wunsch nach Besichtigung der Kirche abgelehnt. Im Gegenteil. Vielen Dank an dieser Stelle an all die freundlichen Helfer, die uns nicht nur die Kirche aufgeschlossen haben, sondern oft auch spannendes zu Ihrer Kirche zu erzählen hatten.
Was wir gesehen haben:
- Die meisten von uns besuchten Kirchen stammen aus der Zeit um 1900. und sehen sich deswegen oft ziemlich ähnlich. Allerdings ist kaum noch eine dieser Kirchen im originalen Zustand. Durch Kriegsschäden und den Zeitgeist sind die meisten heute innen sehr schlicht. Fast alle Verzierungen und Malereien wurden beseitigt oder sind nur noch in Resten vorhanden. Eine sehenswerte Ausnahme ist hier die Immanuelkirche.
- Eine weitere ins Auge fallende Gruppe sind die Kirchen aus den 1920er und 1930er Jahren. Stellvertretend sei hier die St. Christopherus Kirche in Neukölln genannt, von deren Bautyp es mehrere ähnliche in der Stadt gibt.
- Ältere Kirchen gibt es vor allem im Zentrum in Mitte, wie zum Beispiel die nicht so starkt besuchte Sophienkirche und die ehemaligen Dorfkirchen an den Stadträndern.
- Kirchen aus der Nachkriegszeit haben wir bisher erst sehr wenige gesehen. Da dürften aber im ehemaligen Westberlin noch einige auf uns warten.
- Auch wenn der Krieg nun schon mehr als 70 Jahre vorbei ist gibt es immer noch einige Ruinen, von denen einige wohl für immer so stehen bleiben werden. Obwohl es, wie man am Beispiel der Parochialkirche sieht, immer noch Bestrebungen gibt, einige wieder aufzubauen.
Wir sind gespannt, was wir 2017 zu sehen bekommen.
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