34: St. Antonius (Glaubenskirche) – Lichtenberg

Eigentlich wollten wir unsere erste Kirche in Berlin-Marzahn besuchen. Auf dem Weg dorthin kamen wir jedoch am Rodeliusplatz in Lichtenberg vorbei, auf dem eine große beeindruckende Kirche steht. Also haben wir spontan angehalten (wir waren das erste Mal nicht mit dem Fahrrad, sondern mit dem Auto unterwegs) und unser Glück versucht.

Der Hintereingang stand offen und wir landeten in einem Seitenraum, in dem gerade ein großes Kuchenbuffet aufgebaut wurde. Allerdings schienen wir eher im Ausland gelandet zu sein, da die anderen Besucher alle eher aus dem nordafrikanischen Raum zu stammen schienen. Da uns niemand weiter beachtete, gingen wir durch eine kleine Tür in den Innenraum der Kirche. Der Saal war voll und es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Wie uns dann schnell jemand aufklärte, war gerade eine Taufe der koptisch-orthodoxen Gemeinde zu Ende gegangen. Die ursprünglich evangelische Glaubenskirche ist schon vor ein paar Jahren an die aus Ägypten stammenden Kopten verkauft worden, die dabei sind, hier einen neuen Bischofssitz aufzubauen. Darum heißt die Kirche jetzt „St. Antonius und St. Shenouda“ (nach zwei koptischen Heiligen).

Der Innenraum der Kirche ist eine interessante Mischung aus der ehemaligen neugotischen Architektur, die mit orthodoxen Elementen ausgeschmückt wurde. Neben den vielen Gemälden zählt dazu auch der große goldene Altar. Die Kirche ist dadurch innen viel bunter, als die meisten anderen Kirchenbauten in Berlin. Noch besteht größerer Sanierungsbedarf, der jedoch in den nächsten Jahren vor allem durch Eigenleistung abgebaut werden soll.