Eigentlich sollte eine Besichtigung dieser Kirche in der Rigaer Straße sehr einfach sein. Die Innenräume werden nämlich seit 2009 als Museum für den „Jugendwiderstand in der DDR“ benutzt. Es gibt ausreichende Öffnungszeiten von Montag bis Samstag. Da die Kirche fast bei uns um die Ecke steht, beschlossen wir darum spontan einen Besuch am Samstagmittag. Leider standen wir trotz offizieller Öffnungszeit vor verschlossener Tür. Ärgerlich. So konnten wir die Kirche nur von außen betrachten. Eher unauffällig in die Häuserzeile integriert, entdeckt man hier noch originale Einschusslöcher aus dem Krieg. Bis zur Wende konnte man diese an vielen Häusern ‚bewundern‘, inzwischen sind sie selten geworden.
Also machten wir einen zweiten Versuch am Donnerstagabend. Diesmal war die Kirche offen. Diesmal fand ein afrikanischer Gottesdienst statt, der natürlich sehr spannend zu beobachten war, weil er total anders verlief als die hiesigen und uns an so manchen Südstaaten-Film erinnerte. Allerdings konnten wir so leider wieder nur einen kurzen Blick in die Kirche werfen, um die 4 Teilnehmer nicht weiter zu stören. Erst im dritten Anlauf war es dann möglich, den Innenraum in Ruhe zu betrachten. Viel gibt es leider nicht zu sehen. Es ist ziemlich dunkel und man kann die ‚Kirche‘ im Raum nur noch erahnen. Erst wenn man genau hinsieht, findet man einige alte Einrichtungsgegenstände, aber der Krieg hat seine Spuren hinterlassen und nur wenig von Kirche übrig gelassen.
In den Seitenschiffen der Kirche ist das Museum untergebracht. Man kann sich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass sich hierhin eher wenige Besucher verirren und ganz Ganze ein wenig wie ein Hobbyprojekt rüber kommt. Im Gespräch mit den Museumsmitarbeitern stellte sich letztendlich heraus, dass der Grund für die Schließung am Samstag die für den Abend angekündigte Demo gegen die Räumung in den besetzten Häusern der Rigaer Straße war. Verständlich, denn das Polizeiaufgebot in der Straße war nicht zu übersehen. Allerdings hätte man doch wenigsten eine Zettel anbringen können, anstatt den potentiellen Besuch einfach so vor verschlossener Tür stehen zu lassen.
Update:
Wir haben weitere Sichtachsen auf die Kirche gefunden:
Galiläakirche Friedrichshain
Webseite: http://widerstandsmuseum.de/
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Galil%C3%A4akirche_(Berlin-Friedrichshain)
Sichtachsen: Rigaer Straße, Bersarinplatz, Blankensteinpark, Liebigstraße
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