Diesen Sonntag ging es auf die Halbinsel Stralau. Dort steht eine (im Vergleich zu vielen anderen Kirchen Berlins) sehr alte Dorfkirche, deren Ursprünge bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Obwohl Stralau inzwischen fast flächendeckend mit Neubauten bedeckt ist, hat sich mit der Kirche ein Rest vom alten Stralau erhalten. Bemerkenswert im Vergleich zu den allermeisten anderen Kirchen in der Innenstadt ist vor allem, dass zur Kirche noch ein alter Friedhof gehört. Man fühlt sich fast wie auf dem Dorf (solange man den Blick nicht in die Ferne schweifen lässt).
Die Besichtigung der Kirche ist einfach. Es gibt einen Förderverein, der jeden Sonntag eine Besichtigung der Kirche von 11-16 Uhr ermöglicht. Als wir um kurz nach 11 ankamen, mussten wir jedoch noch etwas warten, da in der Kirche noch eine Taufe stattfand. So hatten wir Gelegenheit, ein wenig über den Friedhof zu schlendern. Dort gibt es das auffällige Grab von Manfred Bofinger, einem bekannten DDR-Kinderbuchillustrator.
Die Kirche selbst wurde, wie so viele andere, im Krieg schwer beschädigt. Trotzdem gibt es noch einige alte Elemente, wie zwei Bleifenster und so genannte ‚Hussitenköpfe‘. Leider war der Altar gerade ‚auswärts‘, so dass der Innenraum recht schlicht wirkte. Wer sich für die Geschichte der Kirche interessiert, kann sich beim Besuch an die Mitglieder vom Förderverein wenden, die gerne weiterhelfen. So erfährt man zum Beispiel, dass der Turm der Kirche schiefer als der berühmte Turm von Pisa ist. Es fällt nur nicht so auf, da er deutlich niedriger ist. Berlin hat also nicht nur mehr Brücken als Venedig, sondern auch den schieferen Turm.
Dorfkirche Stralau
Webseite: http://dorfkirche-stralau.de/
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Dorfkirche_Stralau
Hier lohnt ein zweiter Besuch, denn inzwischen befindet sich der wunderschöne restaurierte Flügelaltar wieder an seinem angestammten Platz
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Vielen Dank für den Hinweis. Da schauen wir gerne demnächst noch mal wieder vorbei.
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